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»Diesseits des Raumes«
Eine interaktive Installation zum HBK-Rundgang 2010

»Diesseits des Raumes« ist eine interaktive Video-Installation. Durch die räumliche Verankerung des Films kann die Installation erschlossen werden. Der Nutzer betätigt eine reale Schnittstelle des Raumes, die er aus der Erfahrung kennt, und nimmt die Auswirkung auf dem Bildschirm wahr. Diese digitale Darstellung auf dem Monitor bietet die Möglichkeit das visuelle Resultat zu erweitern und zu beeinflussen. Zu der Filmsequenz des erahnbaren Wasserstrahls mischt sich eine weitere Ebene, die der (Type-) Animation.
Mit der Betätigung des Wasserhahns startet der bewegte Teil der Installation. Eine physische Aktion mit der Umgebung führt zu einem virtuellen Ergebnis und erweitert die Mensch-Maschine-Interaktion zu einer Mensch-Maschine-Raum-Interaktion. Über das im Raum verankerte Bedienelement Wasserhahn – mit angeschlossener Maus – wird das Signal der Bewegung in digitale Werte umgewandelten. Hinter der Installation läuft ein Programm, in dem die Arbeitsfläche in zwei sensitive Bereiche (Schaltflächen) definiert ist. Eine der Seiten ist mit dem Befehl belegt, die Animationssequenz zu starten und durchlaufen zu lassen, wenn sich der Mauszeiger auf ihr befindet; die Andere mit dem Befehl, das Standbild des leeren Waschbeckens zu zeigen.


Hans Magnus Enzensberger (1 kritisiert in seinem Essay »Diesseits der Medien« aus »Das digitale Evangelium« die naive Weltfremdheit und Selbstüberschätzung der Branchentätigen und spricht über Vermischung von Realität und Fiktion. Dieser Aspekt stellt die erste Verbindung zu der Installation dar, welche die Realität des Raumes (Waschecke, Becken, Wasserhahn) mit der Simulation vermischt.

 

 

 

 

(1. Vergleich: Hans Magnus Enzensberger; »Das digitale Evangelium« Essay aus »DER SPIEGEL« 2/2000 vom 10.01.2000; SPIEGEL-Verlag Rudolf Augstein GmbH & Co. KG; Seite 92 - 101)